
Meine Top 10 Tipps fuer selbstportraits mit deinem hund!
Die Zeit unserer Vierbeiner an unserer Seite ist leider viel zu kurz. Daher kann man meiner Meinung nach nie genug gemeinsame Bilder haben. Für schöne Fotos zu zweit oder sogar zu Dritt braucht es nicht immer eine*n professionelle*n Fotograf*in. Mit einigen Tipps und etwas Übung könnt ihr auch alleine losziehen und gemeinsame Erinnerungen erschaffen. So könnt ihr das Ganze ganz entspannt, in Ruhe und ganz nach euren Vorstellungen machen. Euer Equipment ist bei den Tipps erstmal zweitrangig. Eine richtige Kamera würde ich natürlich empfehlen, aber auch Bilder mit dem Handy könnt ihr damit auf ein anderes Level heben. Ich wünsche euch viel Freude bei eurem gemeinsamen Fotoabenteuer mit hoffentlich schönen Bildern und noch schöneren Erinnerungen. 🙂

1. Sicherer Stand der Kamera
Stelle deine Kamera am besten auf ein Stativ oder lege die Kamera alternativ auf deinen Kamerarucksack. Die Kamera sollte sicher stehen und auf eurer Augenhöhe sein. Wenn ihr einen Rucksack wie ich benutzt, achtet darauf, dass sich der Fokusring drehen kann. Sonst bekommt ihr nur unscharfe Bilder. Ist mir nicht schon mehrmals passiert, nein *hust*… Aber aus Fehlern lernt man bekanntlich. 😉

Dieses Selbstportrait hat den zweiten Platz in der May Self Portrait Challenge von That Photography Spot bekommen. Die Challenge hat mich eigentlich erst wieder dazu inspiriert selbstportraits zu wagen. Manchmal muss man einfach mal aus seiner Komfort Zone raus und etwas neues probieren. 🙂 | 135mm, 1/1000, 2.8, ISO 500, Canon EOS 6D II, Canon 70-200mm f2.8 L IS III USM
2. Fernauslöser
Wenn möglich, verwende am besten dein Handy als Fernauslöser in Kombination mit einem 2 Sekunden Timer. Das Handy kannst du seitlich (achte darauf, dass es nicht direkt vor deinem Bein oder dem Köprer deines Hundes liegt, so sparst du dir später Arbeit bei der Retusche) dann vor dich oder sogar außerhalb des Bildes in Reichweite platzieren, damit du auslösen kannst, ohne das Handy auf dem Bild in der Hand zu haben. Bei den meisten neueren Kameras kannst du dein Handy über WLAN oder Bluetooth mit einer App verbinden. Das praktische ist, dass du dann direkt an deinem Handy das Bild sehen und den Fokuspunkt gezielt setzen kannst sowie die Einstellungen ändern kannst. So musst du nicht ständig hin und her laufen, um zu gucken und euer kleines Shooting läuft deutlich ruhiger ab. Um herauszufinden, ob deine Kamera sich mit deinem Handy verbinden kann, schaue einfach in das Handbuch deiner Kamera, bei Google oder bei YouTube rein. Das Ganze funktioniert natürlich auch mit einem normalen Fernauslöser über Funk oder Kabel, mit einem 2 oder 10 Sekunden Timer. Dabei ist es hilfreich, ein Klappdisplay zu haben. Wenn du nichts von alledem umsetzen kannst, versuche es mit dem 10 Sekunden Selbstauslöser. Damit ist es zwar um einiges schwieriger, aber dennoch möglich.
Allgemein würde ich dir auch empfehlen, keine zu lange Brennweite zu verwenden, wenn du dein Handy als Fernauslöser nutzt. Die Entfernung kann bei einem 70-200 mm Objektiv auf 200 mm zu weit sein, was die Verbindung zur Kamera stört oder sogar abbrechen lässt. Teste das aber für dich einfach aus. Bei mir hat es letztendlich schon geklappt, aber der Flow wurde etwas gestört, da ich häufig neu verbinden musste. 🙂
*Kleine Ergänzung: Wenn ihr eine Intervallfunktion habt, lohnt es sich auch diese auszuprobieren. So kannst du beispielsweise 15 Bilder mit einem Abstand von ein paar Sekunden machen und musst so nicht für jedes Bild hin und her laufen oder neu auf den Fernauslöser drücken. Dadurch ergibt sich ein "Flow" und du kannst dich viel mehr auf deinen Hund und eure Pose konzentrieren.
3. Der Fokusmodus
Nutze am besten einen einzelnen Fokuspunkt, den du dort platzierst, wo dein Kopf oder der Hundekopf sein soll. Ein Menschen- oder Tieraugenfokus macht es natürlich etwas einfacher. Bleibe außerdem auf AF-Servo (oder kontinuierlichem AF bei anderen Marken als Canon), damit der Fokus beim Fokussieren euren Bewegungen weiter folgt.

142mm, 1/1000, 2.8, ISO 320, Canon EOS R6, Canon EF 70-200mm f2.8 L IS III USM
4. Die Blende
Ich wähle meist eine Blende von mindestens 2.8 oder kleiner (sprich geschlossener, also eine höhere Blendenzahl). Denn je kleiner die Blende, umso leichter kannst du euch beide im Fokus zu haben. Das liegt daran, dass bei einer größeren Blendenzahl (also einer kleineren Blende) der Bereich der Schärfentiefe größer ist, sprich der Bereich, der scharf ist. Wir wollen sie aber nicht zu sehr schließen, damit wir noch eine schöne Hintergrundunschärfe bekommen. Teste dich da einfach mal durch, was für euch funktioniert und was nicht. 🙂
5. Die Belichtungszeit
Wähle eine Belichtungszeit von mindestens 1/400 oder besser noch höher, da ihr euch auf jeden Fall leicht bewegt, auch wenn die Kamera still steht. Den ISO passt ihr dann entsprechend für eine gute Belichtung an. Haltet ihn – wie immer – so niedrig wie möglich und so hoch wie nötig. So reduziert ihr das Bildrauschen, aber habt gleichzeitig genug Licht, um eine höhere Belichtungszeit und damit garantiert schärfere Bilder zu bekommen.

200mm, 1/400, 2.8, ISO 800, Canon EOS 6D II, Canon 70-200mm f2.8 L IS III USM
6. Die Belohnung
Nimm genug Leckerchen oder andere Belohnung mit, um deinen Hund regelmäßig zu belohnen. Das mag ein sehr offensichtlicher Punkt sein, dennoch ist es wichtig. Wir wollen, dass unser Hund Spaß an der Sache hat und es ein positives Erlebnis wird. Nicht nur, damit die Fotos schön werden, sondern auch, weil es eurer Bindung guttut und dein Hund beim nächsten Mal noch mehr Freude an euren gemeinsamen Aktivitäten hat.
7. So guckt dein Hund in die Kamera
Wenn dein Hund auf deine Leckerchen fixiert ist, lege diese auf die Kamera, das Objektiv oder direkt daneben. Das Gleiche funktioniert auch gut mit einem beliebten Spielzeug. Aber Achtung: Gib deinen Hund nicht einfach frei, wenn er sich die Belohnung stürmisch holt, sonst ist deine Kamera in Gefahr. Du kannst außerdem auch einen Stock oder das Spielzeug nehmen und es hinter die Kamera werfen, kurz bevor du das Foto machst. So ist die Wahrscheinlichkeit noch etwas höher, dass dein Hund in diese Richtung schaut. Bitte mach auch das nur dann, wenn dein Hund eine gewisse Impulskontrolle hat und nicht direkt hinter dem geworfenen Gegenstand herflitzt und dabei deine Kamera umwirft. Wie ich darauf komme? Alles schon passiert. 😀

1/640, 2.8, ISO 800, Canon EOS R6, Sigma 135mm f1.8
8. Mit Erfahrung geht es einfacher
Am besten kennt dein Hund die Kamera schon und stand bereits einige Male vor deiner Kamera. Meine Hündin Kenzy hat zum Beispiel die Verknüpfung bereits gemacht, dass sie eine Belohnung bekommt, wenn sie zur Kamera schaut. Also macht sie das nun auch, wenn keiner dahinter steht, sie aber das Klicken hört.
9. Trockenübungen
Dein Hund sollte keine Probleme mit Körperkontakt haben. Übe deine gewünschten Posen am besten vorher ohne die Kamera, damit es beim Fotos machen schneller geht, deinen Hund die Nähe nicht stört und er nicht die Lust verliert. Ihr könnt euch dafür ganz einfache Posen aussuchen oder etwas Komplizierteres machen. Das kommt ganz darauf an, an welchem Punkt ihr gemeinsam steht, wie sehr ihr euch vertraut und wie viele Tricks ihr allgemein zusammen übt. Bitte mache das Ganze ohne Druck und Erwartungshaltung, dass direkt alles perfekt klappt. Die gemeinsame Aktivität sollte im Vordergrund stehen und wir arbeiten immer PRO HUND.


Eines meiner letzten Selbstportraits August 2022
Eines meiner ersten Selbstportraits April 2021
10. Genießt die gemeinsame Zeit & Übung macht den Meister!
Das allerwichtigste ist, dass ihr einfach eine schöne Zeit miteinander verbringt. Geht mit dem Flow, habt Spaß, genießt den Moment und die Zweisamkeit und beendet das Shooting für den Hund immer positiv. Und es gilt natürlich auch hier wieder: Übung den Meister. Wenn es beim ersten Mal nicht klappt, dann versuche es einfach noch einmal. 🥰
Ich hoffe, dass du mit diesen Tipps deine ersten oder deine nächsten und besseren Selbstportraits gemeinsam mit deinem Hund machen kannst. Die Zeit unserer Vierbeiner an unserer Seite ist viel zu kurz, um diese besondere Bindung nicht festzuhalten. Und wenn du dir gerade kein professionelles Shooting leisten kannst oder einfach nur gerne fotografierst und es liebst, mit deinem Hund unterwegs zu sein, warum dies dann nicht kombinieren und einfach mal ein paar Selbstportraits machen? Absolute Quality time und es schweißt dich und deine Fellnase noch mehr zusammen!
Wenn dir dieser Beitrag weitergeholfen hat, lass mir doch gerne einen Kommentar da oder gib mir auf Instagram Feedback. Ich freue mich sehr von dir zu hören und dadurch in Zukunft noch mehr Tipps mit dir teilen zu können!
Von Herzen,
Deine Sabrina
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